Source: H-Net Discussion Networks.
Graduiertenschule "Theology and Religious Studies
Freiburg"
18.10.2012-20.10.2012, Freiburg im Breisgau,
Albert-Ludwigs-Universität
Deadline: 30.04.2012
- English version below -
Boethius gehört zu den herausragenden Denkern der
spätantiken Geistesgeschichte. Anders, als man vielleicht meinen würde, ist
diese Sicht auf Boethius in der Forschung allerdings nicht unumstritten und verhältnismäßig
neu. Sie lässt eine Tendenz zur Neubewertung erkennen, die nicht nur Boethius,
sondern auch das Denken seiner Zeit immer mehr in seiner Eigenständigkeit zu
würdigen beginnt. So werden Boethius wie auch die Spätantike immer weniger nur
als Instanzen der Vermittlung klassisch antiken Wissens in das christliche
Mittelalter angesehen. Worin aber besteht die Originalität des Boethius und des
durch ihn wesentlich geprägten spätantiken Denkens? Kann die Spätantike als
eine
eigene geistesgeschichtliche Epoche betrachtet werden?
Wie ist sie dann zu charakterisieren? Inwiefern ist Boethius als eine - oder
vielleicht sogar die - paradigmatische Gestalt der Spätantike zu beschreiben? Diesen
und ähnlichen Fragen soll im Rahmen verschiedener Vorträge und Diskussionen und
unter Einbezug unterschiedlicher Fachdisziplinen nachgegangen werden.
Call for Papers!
Neben bereits etablierten Wissenschaftler/-innen
sollen dabei auch Nachwuchswissenschaftler-innen die Möglichkeit zu einem
Vortrag erhalten. Interessierte möchten wir daher nachdrücklich ermutigen, ausgearbeitete
Vorträge bis zum 30.04.2012 einzureichen (an thomas.juergasch@boethius.de)!
Boethius is one of the most outstanding thinkers of
late antiquity. Among researchers, however, this view on Boethius is relatively
new and still controversial. It hints on a tendency of reassessing both
Boethius and late ancient thought in general. As a result, Boethius and his
time are no longer considered to be mere mediators of classical ancient culture
and education into the western middle ages. Rather, they are increasingly
appreciated as contributing original and innovative ideas to various fields of
scientific discussions. What, however, does Boethius's originality consist in
and in what sense can late ancient thought be considered as innovative? Is it
possible to think of late antiquity as a distinct epoch? And if so, how can it
be characterized? To what extend is Boethius to be pictured as a - or maybe the
– paradigm of late ancient thought?
Thomas Jürgasch
Universität Freiburg Theologische Fakultät
AB Alte Kirchengeschichte und Patrologie D-79085
Freiburg
+49 (0)761 / 203 - 20 43
+49 (0)761 / 203 - 93 78
thomas.juergasch@boethius.de
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